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Gretas Küken brauchen bunte Wiesen

Die Nahrungsansprüche für Greta und ihren Nachwuchs sind sehr vielseitig und unterschiedlich. Die Altvögel stochern mit ihrem großen, langen Schnabel nach Würmern und sogar Krebstieren im Schlamm. Im Gegensatz dazu sind Gretas Küken aufgrund ihres kurzen Schnabels in den ersten Lebenswochen auf bunte und blütenreiche Vegetation in 15 bis 25 cm Höhe angewiesen. Hier tummeln sich kleine Insekten und Tiere, die ihnen als Beute dienen und von ihnen abgepickt und gefressen werden können. In den relativ jungen Kögen und ehemaligen Intensivgrünlandflächen an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins sind jedoch auf den Wiesen und Weiden die typischen Pflanzenarten der Feuchtwiesen, wie Kuckuckslichtnelke und Wiesenschaumkraut nicht mehr zu finden. Somit wird das Nahrungsangebot für Gretas Nachwuchs weniger.

Mahdgutübertragung für Gretas Nachwuchs

Auf ausgewählten Standorten muss daher die Artenvielfalt und der Blütenreichtum von Wiesen verbessert werden. Durch Mahdgutübertragung werden neue Pflanzenarten auf die Flächen gebracht. Dafür werden Bereiche mit geeigneten Feuchtwiesenpflanzen aus sogenannten Spenderflächen nach der Samenreife maschinell abgemäht. Das so gewonnene Mahdgut wird zum Empfängerstandort transportiert und ausgebracht. Vorher werden durch vorsichtige Bodenbearbeitung offene Bodenstellen geschaffen, die zur Keimung und Etablierung der Pflanzen notwendig sind. Im weiteren Verlauf können sich die Pflanzen nach der Samenreife weiter in der Fläche nach und nach ausbreiten. Sollten sich einige Feuchtwiesenarten durch Mahdgutübertragung nicht oder nur schlecht etablieren lassen, besteht die Möglichkeit Pflanzensamen per Hand zu sammeln und gezielt auf vorbereitete Flächen auszubringen.

Gretas Freunde haben andere Ansprüche

Kampfläufer und Alpenstrandläufer haben andere Anforderungen an die Qualität von Wiesen und somit ihren Lebensraum. Daher steht in einigen Projektgebieten die Entwicklung von geeigneten Niststrukturen für Gretas Freunde im Mittelpunkt. Sie bevorzugen höherwüchsige Vegetationsinseln im kurzrasigen Offenland zum Brüten. Durch vorbeiziehende und rastende Gänse sehr kurz gefressene Grünländereien bieten diesen beiden Vogelarten keinen ausreichenden Schutz und Nistmöglichkeiten. Deshalb werden an einzelnen Stellen gezielt Sauergräser ausgesamt, da diese von den Gänsen ungern gefressen und deshalb stehen gelassen werden. So werden für  Gretas Freunde einladende Nistplätze geschaffen.