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Wo Greta und ihre Freunde sich wohl fühlen

Uferschnepfen, Kampfläufer und Alpenstrandläufer sind auf feuchte Wiesen angewiesen. Sie müssen zum Ende ihrer Brutzeit im Juni noch so weich sein, dass Greta & Co mit ihren Schnäbeln im Boden nach Nahrung stochern können. Je trockener der Boden, desto schwieriger ist es für die Wiesenvögel, ihr Futter in den oberen Bodenschichten zu finden. Wasserverhältnisse und Bodenfeuchtigkeit müssen aber andererseits auch eine extensive landwirtschaftliche Nutzung mit Rindern zulassen, denn sonst würden die Flächen brach fallen – und kämen damit als Brut- und Futter-platz für Wiesenvögel nicht mehr in Frage.

Das ganze Jahr optimale Wasserverhältnisse

Wiesenvögel brauchen im frühen Frühjahr feuchte Wiesen, am besten solche, die zum Teil großflächig flach überstaut und mit Blänken (das sind flache natürliche Wasseransammlungen mit periodisch wechselndem Wasserstand) durchsetzt sind. Gerade die Uferschnepfe Greta sucht kurz nach ihrer Ankunft aus dem Süden fast ausschließlich im Wasserbereich nach Nahrung. Im späten Frühjahr und Sommer sind Wiesen optimal, bei denen der Wasserstand langsam bis auf wenige Zentimeter unter Flur abgesunken ist. Dann können die Wiesen entweder als Rinderweide oder - bei Befahrbarkeit -  ab Sommer zum Heuschnitt genutzt werden. Temporäre Gewässer trocknen langsam ab und bieten auf schlammigen Uferflächen Futtermöglichkeiten für Watvogelküken, insbesondere für den Alpenstrandläufer- aber auch für Kiebitz- und Rotschenkelküken.

Für jedes Vogelalter die richtige Umgebung schaffen: Modellierung des Geländeprofils

Altvögel bevorzugen feuchtere Stellen als Küken und Jungvögel. Deshalb sollen durch Aufweiten und Anstauen von Gräben und Grüppen (schmale Entwässerungsgräben) feuchte Bereiche oder neue Flachwasserzonen entstehen. Steile Uferböschungen an den Gräben sollen abgeflacht und zukünftig durch Robustrinder beweidet werden. Die vierbeinigen Helfer dämmen damit  das Wachstum von Schilf und anderem unerwünschtem Bewuchs ein. Durch die Modellierung des Geländes entstehen unterschiedlich feuchte Bereiche, in denen sich entweder Jung- oder Altvögel besonders wohl fühlen.

Feuchte Wiesen ja – aber bewirtschaftbar

Auch wenn die Wiesen mehr Wasser und feuchtere Bodenverhältnisse brauchen, ist eine dauerhafte Überflutung und Stauung der Gebiete ist nicht erwünscht. Erst durch die Steuerung von Wasserabfluss und Regulierung der Wasserstände, ist eine Absenkung nach der Brutzeit für die Mahd oder Beweidung teilweise möglich. Deshalb werden dort, wo es notwendig ist, regulierbare Staue installiert.