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Gefährdung durch Zäune

Die Kollision von Vögeln mit Zäunen, insbesondere mit Stacheldrahtzäunen, ist seit längerem weltweit eine bekannte Ursache für den Verlust von Vögeln. Für bestimmte Vogelarten kann das ein erhebliches Ausmaß annehmen. Jüngere Untersuchungen zeigen, dass auch in Deutschland vor allem Limikolen (Regenpfeiferartige), zu denen auch Greta die Uferschnepfe zählt, zu den Opfern an Drahtzäunen gehören. Auch wenn Kollisionen an Stacheldrähten nicht eine der wichtigsten Todesursachen sind, können sie gerade für Uferschnepfen relevant sein.

Jede zählt

Uferschnepfen sind mittlerweile so selten und in ihrem Bestand so stark gefährdet, dass wirklich jedes Individuum zählt. Die Uferschnepfe ist eine sehr langlebige Art, bei der Verluste von Altvögeln besonders schwer wiegen und Auswirkungen auf den gesamten Bestand haben. Sie können älter als 20 Jahre werden. In vielen Fällen sind insbesondere Brutvögel betroffen, so dass bei einem Todesfall auch ihr Nachwuchs verloren gehen kann.

Zäune reduzieren

Am besten ist es natürlich, wenn gar kein Zaun mehr auf den Flächen steht. Daher wird beispielsweise durch neue Flächenzuschnitte versucht, insbesondere quer über die Flächen verlaufende grabenbegleitende Zäune abzubauen. So ist es dann möglich, Grabenränder zu beweiden. Diese hat zur Folge, dass Pflanzen wie Schilf oder Weidegebüsche zurückgedrängt werden.

Vogelfreundlicher Zaun

Zahlreiche Projektflächen im LIFE Limosa Projekt werden als extensive Weide oder als Mähwiese genutzt und sind größtenteils standardmäßig mit Eichenspaltpfählen und dreireihigem Stacheldraht eingezäunt. Um Vogelverluste an Zäunen zu vermeiden, soll deswegen, wo noch nicht geschehen, eine gut sichtbare Elektrokordel (weiß/rot) anstelle des obersten Drahtes gezogen oder mit Abstandshaltern zusätzlich am Zaun montiert werden. Dieses hat sich in anderen Projekten als wirkungsvoll zur Vermeidung von Vogelverlusten erwiesen. Diese Kordeln sind für die Vögel gut sichtbar. Von der Entfernung der traditionellen Stacheldrähte werden auch zahlreiche andere Vogelarten, insbesondere Gänse, Kiebitze, Sumpfohreulen und Kornweihen profitieren.