Seiteninhalt

Der Hauke-Haien-Koog

Der 1.200 Hektar große Hauke-Haien-Koog entstand Ende der 1950ger Jahre zwischen Bredstedt und Leck in Nordfriesland. Namensgeber ist Hauptfigur Deichgraf Hauke Haien in Theodor Storms Novelle „Der Schimmelreiter“. Anders als sonst war nicht Landgewinnung die Ursache der Eindeichung, sondern die Schaffung eines Süßwasserspeicherbeckens für das dahinter liegende Binnenland. Wenn bei Sturmflut die Schleusen des Sperrwerkes Schlüttsiel geschlossen werden, kann  Fluss- und Regenwasser nicht mehr abfliessen und muss gespeichert werden, um einen Rückstau zu vermeiden.

Im Wandel

Etwa 500 Hektar des Kooges werden als Ackerland genutzt, die restlichen 700 Hektar teilen sich in ein Nord- und Südbecken auf und haben sich zu einem Paradies für Vögel entwickelt. Waren zunächst nach der Eindeichung typische Pflanzen der Salzwiesen und Vogelarten des Offenlandes zu finden, haben sich im Zuge der langsamen Aussüßung (kein Meereseinfluss mehr) die Vegetation und das Artenspektrum der Brutvögel verändert. Heute herrschen Schilf- und Süßwiesengesellschaften entlang der beiden Becken vor und statt Seeschwalben und Küstenvögeln brüten hier jetzt verschiedene Entenarten, Schilfrohrsänger und Bartmeisen.

Nutzung

Der Koog teilt sich in drei Bereiche auf: Im Ostteil finden sich ausgedehnte Schilfbereiche, im Westteil sind Grünlandflächen und dazwischen liegen die meist flachen Speicherbecken. Die östlich an die offenen Wasserflächen grenzenden Schilfbereiche werden zur Reetgewinnung genutzt. Im Januar oder Februar werden sie einmal gemäht. Die übrigen Flächen des Hauke-Haien Kooges werden zum Teil extensiv mit Rindern und Schafen beweidet. Die Flächen östlich der Reetflächen werden intensiv mit Schafen beweidet. Ein Teil der Grünlandflächen wird einmalig gemulcht.

Fakten

Status

Europäisches Vogelschutzgebiet
Natura 2000, FFH Gebiet

Aktiv vor Ort


Deich- und Hauptsielverband Südwesthörn- Bongsiel
Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und Natur e. V.

Ausflugsziel

Infozentrum Nationalpark Station Schlüttsiel

Eigentümer

Deich- und Hauptsielverband Südwesthörn- Bongsiel

Bestand 2018


Uferschnepfe: kein Brutpaar

Europäisches Vogelschutzgebiet

Im Herbst und Frühjahr machen Tausende rastender Zugvögel im Koog Station, insbesondere riesige Pulks an Graugänsen und Pfeifenten können beobachtet werden. Im Herbst sind große Schwärme des Alpenstrandläufers in der Luft zu sehen. Der Koog ist ein wichtiger Versammlungsplatz für Uferschnepfen vor und nach der Brutzeit und im August Mausergebiet für bis zu 7000 Graugänse. Weiterhin ist er ein international bedeutsames Rastgebiet für Dunkler Wasserläufer, Brandgans, Pfeif-, Spieß- und Löffelente. Ein Brutvorkommen des Kampfläufers wird vermutet. 2006 erkannte man, wie wichtig die Rolle des Gebietes für den internationalen Vogelzug ist und erklärte den Hauke-Haien Koog zum europäischen Vogelschutzgebiet.

Das Projekt

Im Zuge des LIFE Limosa Projektes sind zahlreiche Maßnahmen auf den im Eigentum des Deich- und Hauptsielverbandes Südwesthörn-Bongsiel befindlichen Flächen geplant. Sie betreffen insbesondere die Wasserverhältnisse, die an die Bedürfnisse der Wiesenvögel angepasst werden. Uferschnepfen und andere Wiesenvögel sind auf offene Bereiche und eine freie Sicht angewiesen. Somit ist das Zurückdrängen höherwüchsiger Pflanzen durch Mahd und die Beseitigung von Störkulissen (Röhrichte, Gebüsche, Bäume) Ziel zahlreicher Aktivitäten.

Bestandstrend Uferschnepfe