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Speicherkoog Nord

Der Speicherkoog Nord, auch Speicherkoog Dithmarschen genannt, ist Ende der 1970er Jahre durch  Eindeichung der Meldorfer Bucht in einer Größe von 3.376 Hektar entstanden. Ziel war es, durch Verkürzung der Deichlinie einen besseren Schutz bei Sturmfluten für das Hinterland sowie Rückhalteflächen für die Binnenlandentwässerung zu schaffen. Der östliche Teil des eingedeichten Kooges wurde anschließend der Landwirtschaft als Ackerland zur Verfügung gestellt. Als Ausgleich für den Eingriff in die Natur wurden zwei Naturschutzgebiete ausgewiesen: Das Wöhrdener Loch und das südlich gelegene Naturschutzgebiet Kronenloch.

Auswirkungen der Eindeichung

Durch die Eindeichung veränderte sich der Zustand der vorhandenen Salzwiesen und in noch größerem Umfang der Wattflächen. Das Artenspektrum der Tier- und Pflanzenwelt entwickelte sich entsprechend. Heutzutage ist der Koog zum Brut- und Rastplatz für Wiesen- und Küstenvögel, sowie für Röhrichtbrüter von Bedeutung geworden. Nonnengänse, Alpenstrandläufer, Dunkler Wasserläufer und Grünschenkel rasten in international bedeutender Anzahl hier. Ebenfalls im Projektgebiet finden sich starke Brutbestände des Blaukehlchens und Schilfrohrsängers. 2013 wurden 90 brütende Uferschnepfenpaare und ein Kampfläuferpaar erfasst.

Fakten

Status
Natura 2000
Naturschutzgebiet Kronenloch und NSG Wöhrdener Loch

Bestand 2018

Uferschnepfen: 35 Brutpaare

Größe

1837 Hektar

Eigentümer

Land Schleswig-Holstein, Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen

Flächenverwaltung

Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

Managementplanung

Bündnis Naturschutz in Dithmarschen

Aktiv vor Ort

NABU Schleswig Holstein
NABU-Nationalparkhaus "Wattwurm“, Meldorf

Nutzung

Im Naturschutzgebiet Wöhrdener Loch werden die Flächen neben Schafen seit 2004 mit Konik Wildpferden und Rindern extensiv beweidet. Das Naturschutzgebiet Kronenloch ist mit einer Größe von 532 Hektar seit 1984 ein nutzungsfreies Salzwassergebiet. Hier sind überwiegend Wasserflächen ohne Tidenhub der Nordsee zu finden. 

Zwischen den beiden Naturschutzgebieten befindet sich an der Schleuse zur Nordsee der neue Meldorfer Hafen, der überwiegend als Yachthafen genutzt wird. Teilbereiche des Miele-Speicherbeckens dürfen von Surfern genutzt werden. In einigen Bereichen ist  Sportfischerei zulässig. Im östlichen Teil des Speicherkoogs befindet sich einer der größten Modellflugplätze Deutschlands.

Maßnahmen

Im Rahmen des Projektes sollen zahlreiche Maßnahmen, die den Wasserhaushalt betreffen, durchgeführt werden. Auf dem Programm stehen sowohl die Entfernung von für die Wiesenvögel störenden Landschaftselementen – wie Röhrichte, Gebüsche und Bäume – als auch Schutzmaßnahmen gegen Prädatoren.

Bestandstrend Uferschnepfe